„Das Glück auf der letzten Seite“ von Cathy Bonidan (Paul Zsolnay Verlag)

Ein französischer Briefwechsel, der begeistert

Ein Buchmanuskript wird in einem Hotelzimmer gefunden. Offensichtlich hat es die Herzen vieler seiner Leserinnen und Leser berührt. Doch wer hat es geschrieben? Warum liest sich die zweite Hälfte ganz anders als die erste? Warum liegt es verlassen in der Schublade des Zimmers 128? Wer hat es dort zurückgelassen? Anne-Lise, die Finderin, sucht Antworten auf all diese Fragen und geht dafür außergewöhnliche Wege. So beginnt eine spannende Reise, auf der die unterschiedlichsten Menschen aufeinandertreffen.

Die Autorin, Cathy Bonidan, wählt für ihren Roman eine etwas altmodisch anmutende Art des Erzählens: den Briefwechsel. Das wirkt am Anfang fast grotesk in einer Zeit, der schnellen Kommunikation, entfaltet aber schnell einen bezaubernden Charme. Zumal auch die Ausdrucksweise keineswegs modern ist, sondern eher etwas angestaubt wirkt. So finden sich Abschiedsformeln, wie beispielsweise „Sie meiner unvergänglichen Zuneigung versichernd, grüße ich Sie sehr herzlich“. Da schmunzelt man schon etwas in sich hinein. Doch es ist gerade diese unverkennbare Erzählweise, die diesen französischen Roman auszeichnet.

Bonidan beschreibt die Gefühlswelt ihrer Figuren mit so viel Liebe zum Detail, dass man ihnen sehr nahekommt beim Lesen. Natürlich ist man gespannt, wer nun tatsächlich das Manuskript zu Ende geschrieben hat und wohin diese ungewöhnliche Reise führen wird.

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